Künstler und Kulturinstitutionen stellen derzeit vermehrt digitale Angebote bereit. Online-Erlebnisse können kollektiven Kulturgenuss jedoch nicht dauerhaft ersetzen, mahnt Le Temps:

„Seit Beginn der Ausgangssperre haben wir alle die Erfahrung eines virtuellen Angebots gemacht, das uns zunächst verführt, dann aber eine diffuse Melancholie in uns hinterlassen hat. Das erinnert uns daran, dass Kultur seit dem griechischen Theater mit kollektiver Emotion zu tun hat. Die Welt nach der Pandemie muss mehr noch als die Welt davor auf Umweltschutz ausgerichtet sein. Sie sollte auch menschlich sein, mehr noch als virtuell. Wenn der Moment gekommen sein wird, die durch das Virus verursachten Kollateralschäden zu bilanzieren, wäre es tragisch, wenn die fragilsten Festivals und Kultureinrichtungen, die im sozialen Gefüge einer Region verankert sind und die nicht von künstlichen Paradiesen träumen, am stärksten gefährdet sind.“