Wie es sein kann, dass so viele Briten dem Premier zugeneigt sind, obwohl sie ihn für nicht vertrauenswürdig halten, erklärt The Irish Times:

„Sie entscheiden sich, Johnson zu bestaunen, anstatt ihm zuzuhören. Sie erfreuen sich an der Show, anstatt sich Gedanken darüber zu machen, was er anzubieten hat. … Ganz bewusst entscheiden sie sich, den Regierungschef gespalten zu sehen: Auf der einen Seite Johnson, der Scharlatan, auf der anderen Seite ‚Boris‘, die ‚Persönlichkeit‘. Ersterem fehlt es an allen Qualitäten, die einst nötig waren, um als regierungsfähig angesehen zu werden – Vertrauen, Würde, Respekt -, und die Wähler wissen das. Doch sie entscheiden sich stattdessen für ‚Boris‘ und dessen Qualitäten als Entertainer: Liebenswürdigkeit, Buntheit, Humor. Bei einem Unterhalter geht es ja genau darum, dass man ihm nicht glauben muss, um an ihn glauben zu können.“