Wie eine antisemitische Tat solchen Ausmaßes in Deutschland geschehen konnte, ergründet der Kolumnist Paolo Lepri in Corriere della Sera:
„Die Institutionen haben ihre Pflicht getan, in einem Land, in dem die Erinnerung immer auch eine Warnung war. Das sollten wir Kanzlerin Merkel, ihrem Sonderbeauftragten für den Kampf gegen den Antisemitismus, Felix Klein, und – nicht zu vergessen – Deutschlands Lehrerinnen und Lehrern zugestehen. Aber es ist auch wahr, dass die dunklen Seiten der Gesellschaft oft mit etwas verwechselt wurden, von dem man annahm, es werde auch im Dunkeln bleiben. … Es muss anerkannt werden, dass in Deutschland der antijüdische Hass nie unterschätzt wurde. Jedoch hat man den Eindruck, dass verdächtige neonazistische Zellen und ihre Verbindungen in die etablierte extreme Rechte weniger entschlossen angegangen wurden als nötig.“