Die russische Regierung verfolgt im Parlamentswahlkampf eine pragmatische Doppelstrategie: Sie unterstützt Medwedtschuk, ist aber auch nicht gegen Selenskyj, meint Radio Kommersant FM:
„Es sieht so aus, als wäre der Kreml mit einem Szenario zufrieden, in dem die Anhänger des Präsidenten eine Alleinregierung erzielen. … In diesem Fall sind zwei Varianten möglich – und beide sind für Moskau günstig: Entweder trifft man mit der neuen ukrainischen Führung umfangreiche, bis dato undenkbare Vereinbarungen zum Donbass und anderen Fragen. Das würde die Spannungen mit dem Westen mindern und die Aufhebung der EU-Sanktionen näher bringen. Oder man würde – nachdem man sich von der Kompromissunfähigkeit einer solchen ukrainischen Führung überzeugt hat – auch dem Westen den Gedanken nahe bringen, dass mit Kiew nicht konstruktiv zu reden ist.“