Es geht im Fall Thüringen weniger um die Frage, ob die Brandmauer gegen die AfD löchrig geworden sei, erklärt Der Standard:
„Man muss kein begabter Demagoge sein, um derlei Bedenken als Missachtung eines normalen demokratischen Vorgangs vom Tisch zu wischen. Daher lohnt ein zweiter Blick auf die Abstimmung selbst: Nein, es ist kein normaler demokratischer Vorgang, wenn die AfD-Fraktion einen Fake-Kandidaten aufstellt, dann aber den Kandidaten einer Fünf-Prozent-Partei zum Regierungschef wählt, um sich über die Hintertür als Königsmacherin zu stilisieren. Was rechtlich korrekt ist, kann dennoch eine politische Farce sein. Genau damit kokettieren die Feinde der Demokratie – und greifen so das System an. Das hat man nun auch in Erfurt erkannt. Spät, aber doch.“