Dass die aktuelle Krise in einem größeren Kontext gesehen werden muss, erläutert der USA-Korrespondent Federico Rampini in La Repubblica:

„Die Spannungen zwischen Riad und Teheran, die sich in blutigen Stellvertreterkriegen in Palästina, im Libanon, in Syrien und dem Jemen niederschlagen, gehen auf das Jahr 1979 zurück. Das war die Stunde Null des modernen islamischen Fundamentalismus. Denn vor 40 Jahren triumphierte die khomeinistische Revolution im Iran. Zum gleichen Zeitpunkt wurde die Große Moschee von Mekka von sunnitischen Fundamentalisten besetzt. Die saudische Monarchie, aus Angst, sie könnte wie der Schah von Persien abgesetzt werden, beschloss, sich mit dem reaktionärsten Teil ihres Klerus zu verbünden und sich dem Rückschritt zu verschreiben. Der Wettkampf zwischen Saudis und Iranern, Fundamentalismus und Dschihad zu verbreiten, hatte damals seine Geburtsstunde.“