Ein Premier, der von ihm selbst ausgehandelte Abkommen plötzlich auf den Kopf stellen will, wird wohl kaum noch ernstgenommen, unkt die Kleine Zeitung:

„In Brüssel hat man zwar immer eine gewisse Kompromissbereitschaft signalisiert. Aber da ging es um formale Details oder technische Erleichterungen, nie ums große Ganze. Ein Einknicken der EU ist bei den Hauptpunkten nicht zu erwarten. … Das Unfassbare ist, dass ‚U-Turn-Boris‘ vor allem seinem eigenen Land einen kaum noch bezifferbaren Schaden zufügt. Und er denkt offensichtlich, dass er nach diesem Zickzackkurs mit den USA, Australien, Kanada oder China noch auf Augenhöhe verhandeln kann. Die EU ist über rund 100 Leitlinien längst auf den ‚No Deal‘ vorbereitet. Johnson glaubt immer noch, es reicht, Brüssel an allem die Schuld zu geben.“