Jetzt fangen vielleicht auch manche Menschen in Russland an, die Kriegspropaganda zu hinterfragen, vermutet die Moskau-Korrespondentin Inna Hartwich im Tageblatt:

„Der Krieg, dessen Verantwortung sie weit von sich weisen, den sie rechtfertigen und nicht sehen wollen, er kommt in Form von Drohnen in ihre Wohnhäuser zurück. Das verbreitet Schrecken. ‚Da drüben ist der Kindergarten meines Sohnes. Wie soll ich nun ruhig schlafen?‘, fragt da so manche, die bislang offensichtlich gut schlafen konnte, auch wenn keine tausend Kilometer von ihr entfernt die Kindergärten anderer Söhne und Töchter von ihren Landsleuten zerbombt wurden. Viele Moskauer erfahren erst durch die Gewalt von unbemannten Flugobjekten, dass die von Präsident Wladimir Putin viel beschworene Stabilität längst dahin ist.“